Von der Erde aus gesehen durchwandert die Sonne in einem Jahr den
Tierkreis gegen den Uhrzeigersinn, was einer relativen Tagesbewegung
von ungefähr 1° entspricht. Bei Tag- und Nachtgleiche am 21. März
steht sie auf 0° Widder. Die Sonne durchläuft ein Zeichen pro Monat.
So wie die Sonne astronomisch das zentrale Gestirn des
Sonnensystems ist, so symbolisiert sie auch in der Astrologie den
zentralen Wesenskern eines Menschen. Ihre Stellung im Geburtsbild
sagt etwas aus über unser Ich-Bewußtsein, über unseren Willen und
über die Art und Weise, wie wir unser Leben gestalten.
Die Sonne verkörpert das Prinzip der Selbstverwirklichung, das
Lebenskonzept und den Weg, den wir einschlagen. Sie ist die Instanz
in uns, die wir als bewußtes Ich oder innere Mitte wahrnehmen, und
hat die Funktion eines Dirigenten oder Kapitäns. Sie bestimmt die
langfristigen Ziele und das, was schließlich den "roten Faden"
unseres Lebens ausmacht. Die Sonne vertritt ein männliches Prinzip,
das mit dem archetypischen Bild des Vaters verglichen werden kann.
Im Positiven strahlen wir das aus, was die Sonne in Zeichen, Haus
und Aspekten verkörpert. Wir sind selbstbewußt, aber nicht
egozentrisch.
Hat die Sonne im Horoskop eine schwache Stellung, so finden wir
unser inneres Zentrum nicht ohne weiteres und haben Mühe, zu wissen,
wer wir sind und was wir im Leben wollen.
Schwierigkeiten können auch durch eine allzu starre
Ich-Wahrnehmung entstehen. Wir wollen dann im Mittelpunkt stehen und
neigen zu Egoismus und einem unnachgiebigen Willen.
Der Sonnenteil in uns fragt:
- Wer bin Ich?
- Was will ich verwirklichen?
- Was will ich von mir zeigen?
- Welche Richtung gebe ich meinem Leben?
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